Hamburg - 28. 4 2017 - Sebastian Evers
Mittlerweile werden nahezu alle Informationen digital abgelegt. Mit dem Aufkommen und Aufkeimen der Datenverarbeitung, Speicherung und Aufbereitung von Informationen in digitaler Form konnten bisher langwierige Prozesse und Abläufe optimiert und Arbeitszeiten verringert werden. Die Vorteile der Digitalisierung sind mannigfaltig und ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht.
Wie immer in der Geschichte kommt keine Neuerung ohne bis dato ungeahnte Gefahrenpotenziale daher. Im Kontext der Digitalisierung und Speicherung von Daten ist dies der Datenverlust, der viele Erscheinungsbilder haben kann. Speichertechnologien vermitteln ein Gefühl der Sicherheit. Allerdings ist keine Speicherlösung 100%ig vor Ausfällen geschützt.
Es stellt sich nicht die Frage, ob das System ausfallen wird. Die Frage - die man stellen muss - lautet viel eher: Wann wird es ausfallen? Ganz gleich ob Festplatte, Solid State Drive, NAS-, Server-, Storage- oder RAID-System; alle diese Speicherlösungen werden früher oder später partiell oder vollständig ausfallen. Und dann liegt der Datenverlust vor, sofern keine Datensicherung existiert, deren Aktualität den Datenverlust kompensieren kann.
Datenrettung ist aus der Not heraus geboren. Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff, außer das es eine professionelle Spezialdienstleistung ist, die ein Nischendasein fristet? Nehmen wir einmal an, dass in einem beliebigen Szenario kein Zugriff mehr auf die gespeicherten Daten und Dateien möglich ist. Es gibt etliche Faktoren, die dafür ursächlich sein können, dass Datenverlust entsteht.
Es gibt aber auch genügend aufwändige Verfahren und Möglichkeiten, um die Folgen des Datenverlusts zu minimieren oder gar ganz zu negieren. Selbstverständlich können Präventivmaßnahmen wie Backups und Datensicherungen Datenverlust vorbeugen und sollten ausnahmslos angewendet werden. Doch wie oben bereits erwähnt ist keine Speicherlösung zu 100% ausfallsicher - Datenverlust passiert regelmäßig. Die Ausmaße von Datenverlust können zudem durchaus schwere Konsequenzen haben.
Datenretter tragen mit ihrem Expertenwissen dazu bei, im Notfall - wenn Datenverlust eintritt - noch existierende Datenbestände, entgegen aller Widrigkeiten zu rekonstruieren. Dafür sind umfassende Kenntnisse über die Arbeits- und Funktionsweise der mechanischen, elektronischen und optischen Speichermedien unabdinglich. Die tiefgreifenden Kenntnisse der herstellerbedingten Unterschiede auf Hardware- und Softwareebene zählen ebenso zur Expertise eines professionellen Datenretters.
Der Facettenreichtum der Speicherung von Daten offenbart sich auch in der Menge an Softwareanwendungen, mit denen sich Datenbestände zugreifen, modifizieren und bearbeiten lassen können. Mit der aktuellen und immer weiter fortschreitenden Technologie passt sich die Datenwiederherstellung immer weiter an. Permanente Forschung und Entwicklung am Puls des Fortschritts tragen dazu bei, dass innerhalb kürzester Abstände neuartige Lösungen zur Datenrettung existieren können.
Bei neuen Errungenschaften sind aufmerksames Beobachten, intensives Studieren und Reverse Engineering im Rahmen der Forschung Kernbestandteil des Fortschritts im Bereich der Datenrettung. Durch antizipierte Maßnahmen und die Entwicklung spezialisierter Werkzeuge können langfristig universelle Lösungsansätze geschaffen sowie im Einzelfall Speziallösungen realisiert werden. So erschließen sich Maßnahmen zur temporären Instandsetzung physisch beeinträchtigter Speichermedien sowie für die Rekonstruktion von Datenbeständen, die logische Fehler aufweisen.
Die Beschädigung eines Mediums bedeutet nicht immer, dass der Speicher als Ganzes beeinträchtigt ist. Oftmals sind einzelne Bauteile oder kleinste Bereiche ausschlaggebend für die Fehlfunktion eines Datenträgers. Ganz gleich, ob es sich um einen USB-Stick, eine Festplatte oder einen Server samt RAID handelt. Der Teufel liegt in den meisten Situationen von Datenverlust im Detail und ist nur mit dem scharfen Blick des Experten auf Anhieb zu ermitteln.
Als Datenrettung, Datenwiederherstellung, Festplattenrettung oder Datenrekonstruktion bezeichnet man den Vorgang, beziehungsweise die Gesamtheit der unterschiedlichen Schritte, die zur Wiederbeschaffung verlorener Daten und Dateien erforderlich sind. Dies umfasst Instandsetzungsmaßnahmen auf der physischen sowie der logischen Ebene eines Speichermediums.
Aufgrund der physischen und chemischen Beschaffenheiten der Datenträgerkomponenten ist einem Speicher ein relativ vergänglicher Lebenszyklus vorherbestimmt. Dieser kann einige Jahre bis Jahrzehnte betragen, jedoch durch weitere Faktoren erheblich verkürzt werden. Produktionsfehler, mechanische Schäden, falsche Handhabung und Umwelteinflüsse sind nur einige Faktoren, die die Lebensdauer eines Datenträgers stark einschränken und Datenverlust verursachen können.
Die Datenrettung zielt darauf ab, jegliche Schäden zum umgehen, um Daten rekonstruieren zu können. Einzelne Vorgänge können zum Beispiel der Austausch von Schreib-/Leseköpfen oder die Nivellierung beschädigter Oberflächen bei Festplatten sein. Das Spektrum an potenziellen Maßnahmen ist immens und komplex gleichermaßen. Aus diesem Grund sollten Datenrettungen nur von professionellen Facharbeitern mit langjähriger Expertise vorgenommen werden. Je nach Fehlerbild kann der erste Versuch Daten zu retten auch der Letzte sein.
Für Datenverlust und die Notwendigkeit einer Datenwiederherstellung kann eine Vielzahl an Ursachen verantwortlich sein:
Datenrettung hat viele Facetten. Diese reichen von einfachen Maßnahmen, die man als Anwender ergreifen kann, bis hin zu der Bearbeitung in einem professionellen Reinraumlabor: